"Alle Wege führen nach Rom" - oder das Zentrum des menschlichen Körpers ist das Becken.

Willkommen auf der nächsten Etappe auf unserer Reise zu den Gelenken. Es ist distanzmässig die längste Strecke, vom Knie zur Hüfte. Vergleichen wir die Ferse mit einem Dorf, so können wir das Knie von der Wirkung her, vergleichsweise als Kleinstadt bezeichnen. Vom Knie aus haben wir wieder viele Wege zum nächsten und vom Volumen her grössten Gelenk, der Oberschenkelkopf in der Hüftpfanne eingebettet. Wir haben die Möglichkeiten, vorne an einem der vier Teile des vorderen Oberschenkelmuskels oder am zweiköpfigen hinteren Oberschenkelmuskel entlang zu gehen. Eine weitere Möglichkeit ist am äusseren Rand des Beines entlang zu gehen, da treffen wir direkt auf den Höcker des Oberschenkelkopfes, der dann dort schräg in die Hüftpfanne ragt. Alles schön eingepackt mit den grossen starken Oberschenkelmuskeln.

Stark sind diese Muskeln für mich, wenn ihr mühelos Kniebeugen machen könnt, mühelos fünf Stockwerke hoch zu Fuss gehen könnt, oder während der Gartenarbeit mühelos in die Knie gehen könnt und ohne Probleme immer wieder aufstehen könnt.

Ich hatte euch ja schon den Tipp gegeben, wenn ihr eure Beinmuskeln trainieren wollt, dann sucht euch Wanderungen an Bergen aus, wo ihr bergauf die Muskeln und eure Pumpe fordern könnt, um dann bequem mit der Bahn, Seilbahn oder Postauto wieder runter zu fahren. Bergauf habt ihr keine Schläge auf eure Gelenke! Was mit untrainierten Beinmuskeln unweigerlich passiert, wenn ihr die Mühen scheut und den Berg hochfahrt, und meint, bergabwärts sei es doch einfacher und bequemer. Spätestens nach 10 Minuten sind die untrainierten Muskeln müde und ihr lauft „auf den Gelenken“ – heisst, jeder Schritt hinunter bedeutet einen Schlag mit bis zweifachem Eigengewicht auf alle Gelenke bis zum Atlas. Der „Knieschlotterie“ ist so ein Resultat daraus. Wer also spätere Knie-, Hüft- und Rückenprobleme vermeiden will, versucht meinem Tipp zu folgen! Wenn ihr dazu die gängigen Dehnungsübungen macht, habt ihr beweglichere und kräftigere Beine, die euch weit und über alles hintragen können.

Wir nähern uns dem Oberschenkelkopf auf der äusseren Strecke, also aussen am Bein entlang – da habe ich euch gleich noch ein Tipp:

Nehmt einen Tennisball und rollt ihn von der Knie Aussenseite entlang bis zum Oberschenkelkopf hoch, mit kräftigen Druck – wenn es an gewissen Stellen sehr schmerzt, kann es darauf hindeuten, dass im Becken- und Lendenbereich Einiges verspannt ist…

Dann helfen die verschiedenen Selbsthilfeübungen der Dorntherapie all diesen Verspannungen Vorschub zu leisten.

Auch Sportler klagen häufig über Gelenkprobleme – würden sie zu den kräftigenden, ausdauernden und dehnenden Übungen auch noch die Dornübungen einbeziehen, wäre das Trainingskonzept für einen fitten Körper komplett! Auch wer es ruhiger angeht – mit Yoga, Tai Chi oder Qi Gong, könnte sein Körperbewusstsein noch mehr verbessern, wenn die Gelenksübungen einbezogen, und somit Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit und Einseitigkeiten aufgehoben und ausgeglichen würden.

Wie schon auf den ersten Etappen angesprochen, hat es weitere „Strassen“, sichtbare und unsichtbare, so wie die Meridiane – die angesprochenen sechs verlaufen also auch hier weiter bis zur Hüfte und weiter. Viele solcher „Strassen“ – Adern wie Arterien, Venen und die Nervenbahnen verlaufen entlang der Muskeln hinunter und kommen aus dem Becken und Gesässbereich.

Wenn ich also das Knie mit einer Kleinstadt vergleiche, dann kommen wir beim Oberschenkelkopf in den Bereich grosser Vorstadt-Agglomerationen wie in Zürich oder – eher viel grösser z.Bsp. Paris oder Rom. Ich schlage vor – im Hüftgelenk, mit den beiden Oberschenkelgelenken aussen, ist das Kreuzbein in der Mitte zusammen mit dem Steissbein, das zentrale Gelenk – das Zentrum der Stadt, der Weltstadt – Nehmen wir Rom. Meiner Meinung nach hat kein Gelenk mehr Einfluss auf das Geschehen unseres Organismus, wie das Kreuzbein bzw. die kaum bewegliche Gelenksfläche zwischen dem aus 5 Wirbeln verwachsenen Kreuzbeinknochen und den Beckenschaufeln. Fast so wichtig ist, das quasi angehängte Steissbein, nicht zu unterschätzen.

Stellen wir uns vor, unser Becken mit dem Kreuzbein als Zentrum, wäre Rom’s Innenstadt und das Steissbein wäre Vatikanstadt ;o) die grossen Beckenknochen mit den vielen tiefen Gesässmuskeln wären die Vorstädte und Agglomeration von Rom. Und das Hüftgelenk mit dem Oberschenkelkopf, wäre Ostia, am Meer, wo der Tiber aus Rom in das Mittelmeer fliesst. Dazwischen sind auf alle Seiten Roms die Vorstädte – oder eben die tiefen Gesässmuskeln. Je dichter das Verkehrsnetz und bebauten Quartiere, desto mehr verhedert sich der Verkehrsfluss. Am physischen Becken fliesst das Blut der Arterien in die Beine, die Venen bringen das Blut zurück durch das Becken. Nervenbahnen kommen von oben, der Wirbelsäule und Kreuzbein (von Norden) und in Strassen gehen sie in die Beine, in die Peripherie. Dann sind eben noch die Energiebahnen der Meridiane, diese fliessen von oben an der Körperhinterseite hinunter, und von unten an der Körpervorderseite hinauf.

Stimmt nun mit unserem Becken bzw. Weltstadt Rom etwas nicht, kann das ganze Verkehrsnetz gestört und gestaut werden. Wann stimmt etwas nicht? – Bei einem Beckenschiefstand! Der Schiefstand wird durch ungleich lange Beine verursacht, dadurch verspannen sich die tiefen Becken- und Gesässmuskeln und schränken den „Verkehrsfluss“ ein. Die Muskeln machen mehr Arbeit als normal, sonst würden wir wegen dem Schiefstand auf die Seite kippen, deshalb verspannen sie in der Position, welche uns „gerade“ halten. Die Verspannungen drücken z.Bsp auf die Hauptverkehrsachse, der „Via Appia“ nach Süden – bzw. dem „Ischiasnerv“ in die Beine hinunter. Diese Verspannungen sind die Ursachen für fast alle Beinprobleme.

Machen wir noch einen skurrilen Vergleich (ich möchte aber niemanden verunglimpfen oder Klischeemässig schubladisieren!):
Geografisch ist Italien ein gutes Beispiel, weil ja die Ferse Italien auch im Süden ist. Wenn Rom jetzt unser Kreuzbein ist und es nicht so läuft in der Stadt wie es sein sollte. Wir haben Probleme mit den Beinen, die wir bisher nicht in Bezug gebracht haben mit den Ursachen im Becken. Rom ist die Hauptstadt Italiens – wo hat es mehr Energie (Reichtum) im Land? Im Norden (oben) oder im Süden (unten)? Rom ist etwa in der Mitte, wie unser Kreuzbein des Körpers. Wenn unsere Energiebahnen nach unten (Süden) im Bereich der Verkehrswege der Weltstadt gestaut wird, fliesst wenig Energie in unsere Beine im (Süden).

So verhält es sich auch auf körperlicher Ebene – wenn die Energie nicht optimal fliessen kann, kann es zu Unterversorgung in Bereichen der Beine führen, und irgendwann tauchen chronische Probleme auf. Eine ganze Liste findet ihr im Beschrieb der Dorntherapie:
https://human-harmonie.ch/dorn-therapie/ „Was kann ich mit Dorn alles behandeln“.

Ein Beckenschiefstand führt auch zu Verschiebungen des Kreuzbeines selber, horizontal und vertikal. Wenn wir beachten, dass das Kreuzbein die Basis der Wirbelsäule ist, und diese Basis nun schief ist, können wir uns sehr gut vorstellen, dass dann der ganze Wirbelsäulenaufbau schon von Grund auf „schief“ läuft – so wie der schief Turm von Pisa, der ist ja auch im Norden von Rom ;o) – was da abläuft, sehen wir dann in den nächsten Etappen.

Das „Hohlkreuz“ ist ein nach vorne gekipptes Kreuzbein. Zwischen den Beckenschaufeln im Iliosacralgelenk kippt das Kreuzbein nach vorne. Wirkt so, dass der Bauch wie nach vorne gedrückt wird, das Gesäss nach hinten und entsprechend entsteht ein Rundrücken, der die Situation ausgleichen will. Ein Hohlkreuz wirkt negativ auf die Lendenwirbelsäule und entsprechend der Versorgung der Beine. Viele Beinprobleme entstehen durch ein mehr oder weniger starkes Hohlkreuz!

Auch die ganze Beckenproblematik lässt sich meistens mit der Dorn-Therapie aufdecken und korrigieren.

Ziehen wir einen weiteren Vergleich – Rom ist Hauptstadt, wenn es rund läuft, geht es auch dem ganzen Land gut – hapert es jedoch, hat es Auswirkungen auf das Land, die grössten Schreier bekommen was sie wollen, andere werden benachteiligt und gehen leer aus, weil die Energie der Hauptstadt nicht so rosig ist, müssen sie sich auf sich konzentrieren und haben keine Zeit und Energie noch zu schauen, was im hintersten Ecken des Landes für Probleme vorherrschen.

Herr Dieter Dorn hat es so beschrieben:

Der Bereich Kreuzbein/Steissbein und mit ihm die gesamte Beckenregion zeigt an, wie viel von der Last des Lebens sich ein Mensch aufbürden lässt und ob er das Leben überhaupt eher als Last und Einschränkung empfindet oder eben nicht. Ein Becken das ständig hinter die Schwerlinie des Körpers zurückgezogen wird, bewirkt eine leicht gebückte Haltung sowie eine eingesunkene Brustpartie und zeigt an: „ich halte mich zurück. Ich tue, was von mir erwartet wird, aber ansonsten mische ich mich nicht ein. Streitereien und Wutausbrüche sind nicht mein Ding. Ich weiss schliesslich was sich gehört.“

Ein etwas zu weit nach vorne gekipptes Becken ist meist die Folge von fest zusammengekniffenen Pobacken und bewirkt ein Hohlkreuz sowie eine Verlagerung des Schwerpunktes nach hinten, also auf die Fersen. Wer so steht, muss auch die Schultern hinter die Schwerlinie des Körpers zurückziehen und wirkt dann insgesamt eher steif und verschlossen, obwohl er sich mit seiner ganzen „Vorderfront“ präsentiert. Dies ist die Haltung, die oft als „gerade“ und „aufrecht“ empfunden wird, für die es am wichtigsten ist, in jeder Lebenslage „Fassung“ zu bewahren – als „Brust raus, Pobacken zusammen und durch“. Von aussen betrachtet wirkt sie jedoch eher distanziert und überheblich.

Beide Haltungen zeugen von Schwierigkeiten im Umgang mit anderen. Der erste Typ ist bereit sich zurückzunehmen und sich alles aufbürden lässt, weil er unbewusst sonst befürchtet nicht geliebt zu werden. Der Zweite ist nicht so sicher wie man meint, und ist bestrebt, ja keine Schwächen zu zeigen und andere auf Abstand zu halten, damit sie ihm nicht gefährlich werden können.

Menschen mit einem frei beweglichen Becken können spontane Impulse zulassen, weil sie so etwas wie Urvertrauen haben und die innere Gewissheit, dass sie durchaus in der Lage sind, alles zu bewältigen, was das Leben ihnen bringt!

Nehmen wir Bezug auf unser Becken, kann es sein dass die Erdung mangelhaft ist, oder „wie trage ich die Last des Lebens“ – Nehmen wir ein weiteres Thema auf – die „Chakras“. Im Bereich des Steissbeins ist das „Wurzel-Chakra“ – es betont folgende Themen:

Kraft, Lebensenergie, Lebenswille, Qualität der Liebeskraft, lustvolles geben und nehmen auf körperlichen, mentalen und spirituellen Ebene, Moral, Empfindung für den Körper und seine Haltung, Bewegung – Balance durch Raum und Zeit, Durchhaltevermögen, Erdverbundenheit, Aufopferungskraft für Andere, usw.

Im Bereich des Kreuzbeines ist das „Sakralchakra mit den Themen:

Lebensfreude, Entscheidungsfähigkeit, Regulator des Gefühlslebens, der Empfindungen und der Sexualität. Sinnlichkeit und Liebe, Ausscheidung, Ballast abwerfen, Konfliktauflösung, Vergangenheit, Angst, Säure- Basenhaushalt, Genügsamkeit und Entsagung, Nachsicht, Freigiebigkeit, Opferwille, Rechtschaffenheit, Sauberkeit, gut oder schlecht, usw.

Nehmen wir alle diese Informationen und Eindrücke auf und nehmen sie in Bezug auf unser Becken, haben wir da grosse Thematiken, die wir aufgreifen können – vor allem dann, wenn mit unserem Becken etwas „schief“ läuft! Wir können uns damit beschäftigen und uns mental und emotional damit auseinandersetzen, was im Detail bei uns selbst schief läuft.

Wir können aber auch direkt daran gehen, allfällige körperliche Schieflagen zu entdecken und zu korrigieren, indem die Selbsthilfeübungen aus der Dorn-Therapie angewendet werden. So schaffen wir eine Basis, von wo wir alle oben genannten (auch heikle) Themen, wie schon von selbst angegangen werden. Unser Energiefluss in beide Richtungen verbessert sich und der allgemeine eigene Batteriestatus lädt sich auf. Körperliche Beschwerden spürbar oder auch nicht, werden besser – und die Psychisch, seelischen können wir fast wie von selbst besser akzeptieren, verarbeiten und loslassen.

Über „Rom“ gäbe es noch viel zu sehen und zu berichten, aber es ist wie bei einer Stadtbesichtigung – alles geht einfach nicht bei einer Durchreise. So verhält es sich auch mit unsrer Beckenregion, es gibt noch vielschichtige Themen, die die Wichtigkeit der Kreuzbeinregion aufzeigen würde. Ich will jedoch noch kein Buch schreiben – vorderhand!

Begeben wir uns nach einer Verschnaufpause weiter auf die Reise. Schon warten die nächsten Gelenke auf uns – die Lendenwirbelsäule

Bevor wir da ankommen, noch einen Hinweis:
Am Besten ist es, die ganze Expedition selbst zu erfahren, an den beiden Kursen, die ich über die Dorn-Therapie als Selbsthilfe, gebe:
https://human-harmonie.ch/veranstaltungen-events-kurse-workshops/

Dies war also Rom exgüsi die Beckenregion – die 3. Etappe. Wenn es Euch Spass macht und ihr wissen wollt, wie es weiter geht, dann lest im nächsten Blog: „Lendenwirbelsäule“

Es hat mich gefreut, euch mitzunehmen auf eine spannende Reise durch unsere Gelenke, besten Dank für eure Begleitung!

Quellenangabe:

Die ganzheitliche Methode Dorn, Dieter Dorn, Integral Verlag, ISBN 978-3-7787-9184-4

Die Dorn-Therapie, Helmuth Koch, Hildegard Steinhauser, ISBN 978-3-929338-40-9

Manuelle Schmerztherapie MST, Script Bodyfeet, Felix Zobrist

Mein Körper Barometer der Seele, Jacques Martel, ISBN 978-3-86731-097-0

Qi Gong – der chinesische Weg für ein gesundes, langes Leben, Qingshan Liu, ISBN 978-3-8963-1414-7

„Fast alles ist möglich“ Dr.med. Michael Graulich, ISBN 3-9806780-08

„Wunder dauern etwas länger“ Dr.med. Michael Graulich, ISBN 3-98-06-780-40

Heilen mit kosmischen Symbolen, Diethard Stelzl, Schirner Verlag, ISBN 978-3-89767-178-2

Spirituelles Heilen Band 1, Diethard Stelzl, Schirner Verlag, ISBN 978-3-8434-1092-2